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Elbenberg

am 1. Januar 1967 aus den beiden Dörfern Eiben und Elbenberg entstanden, liegt an der Elbe, einem Nebenflüsschen der Eder. 

Elben, der ältere Ortsteil, ist ein altes chattisches Haufendorf, dessen Name schon im 5. Jahrhundert n. Chr. als Elvinu inmitten dichten Urwaldes auftaucht. 1074 wird es erstmals als Aelvinu und Elvinu urkundlich erwähnt.. 1243 heißt es Elbene.

 

Seit 1361 ist es im Besitze der Herren von Elben, die es 1386 als Lehen vom Stifte St. Alban in Mainz erhalten. Burg und Sitz der Familie von Elben ist Elbenberg, der jüngere Ortsteil, der als Burgsiedlung 1235 erstmals genannt wird.

 

Nach dem Aussterben der männlichen Erben derer von Elben kommen beide Dörfer als Mainzer Lehen an die von Taubenheim und Boyneburg und ab 1559 in den Besitz der Familie von Buttlar.

 

Besonders bekannt wurden die Herren von Elben durch die Hessische Burgherrenfehde, als sie mit den Grafen von Naumburg wegen Zehntstreitigkeiten ernste Auseinandersetzungen hatten. Im machtpolitischen Kampfe zwischen Mainz und Hessen war der einflußreiche Konrad von Elben der treueste Anhänger, Vorkämpfer und Verwalter der hessischen Erbschaft für die Landgräfinwitwe Herzogin Sophie von Brabant und ihrem Sohne Heinrich.

 

Eine Zeitlang gehörten dann Eben und Elberberg als adelige Dörfer zum Amte Gudensberg bei Fritzlar. Im Zuge der politischen Neugliederung im 19. Jh. wurden sie dem Landkreise Wolfhagen zugeteilt.

 

Die Kirche ist eine Wehrkirche, von einer Wehrmauer umgeben. Der romanische - barocke Baustil des Gotteshauses erzählt aus seiner alten Geschichte, die mit der Entwicklung der Ritterzeit in der Elbener Mark eng verbunden ist. Im Innern der Kirche weisen verschiedene Epitaphe auf das adelige Erbbegräbnis hin.

 

Bemerkenswert ist auch die Hardtmühle im Süden des Dorfes, bereits im 16. Jh. als Papiermühle, dann als Brauerei und schließlich als Sägewerk der Herren von Buttler zu Elbeberg genannt.

 

Eine alte Lehnsmühle steht mitten im Ortsteil Elben, während die Oelschlagmühle oberhalb des Dorfes vor dem ehemaligen Galgenberge des Gerichtes Hagebuken liegt.

 

Aus der einstigen Försterei mit einer alten mächtigen Linde entstand in neuester Zeit ein Müttererholungsheim der ev. Landeskirche.

 

Die Volksschulen beider Dörfer wurden im Zuge der Schulreform aufgelöst und in die neugeschaffene Mittelpunktschule „Elbetal" in Naumburg eingegliedert. Die alte Schule Elbens geht bis in die Gründungszeit der Elbener Kirche zurück und wird in einer Urkunde des 16. Jh. erwähnt.

 

Die Dorfbewohner sind Bauern, Fabrikarbeiter und Waldarbeiter, wobei der Waldarbeiterstand immer mehr schwindet. Von den rund 1 000 Einwohnern beider Dörfer waren am 26.6.1968 147 Pendler, hauptsächlich nach Kassel.

 

Wegen der herrlichen, ruhigen Lage inmitten weiter Wälder und stiller Täler, der Gastfreundlichkeit der Bevölkerung und der guten Unterkunftsmöglichkeiten ist Elbenberg ein beliebter Urlaubsort für den Großstädter geworden, zumal auch Kassel und andere lohnende Ausflugsziele in erreichbarer Nähe liegen.

 

Fr. Schiller

 


1969 06 28 06a Elbenberg

1969 06 28 06b Elbenberg 

 

 

 

Freitag, 19. April 2024

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