Ölalarn am Haus St. Martin

Auch Berufsfeuerwehr im Einsatz

Recht unterschiedlich sind die Angaben von Polizei und Feuerwehr über das Ausmaß eines Ölschadens, zu dessen Behebung neben der örtlichen freiwilligen Feuerwehr auch die Berufsfeuerwehr aus Kassel zum Naumburger „Haus St. Martin“ ausrücken mußte. Während die Kasseler Wehr von rund 3000 Litern Heizöl spricht, die In einen Vorfluter des Krebsbaches gelangt sein sollen, schätzt die Wolfhager Polizei die Menge lediglich auf rund 500 Liter. Fest steht jedenfalls, daß das Öl den Krebsbach nicht erreicht hat.

Nach den ersten Ermittlungen war vor etwa drei Monaten in der Heizung der Erholungsstätte ein neuer Kessel samt Brenner installiert worden. Aus einer undichten Verschraubung habe sich dann unbemerkt, jeweils wenn der Brenner lief, ein etwa bleistiftstarker Strahl ergossen. Über ein Rohrsystem gelangte schließlich das Heizöl in einen nur wenig Wasser führenden Seitengraben des Krebsbaches. Über welchen Zeitraum sich das Öl in den Graben ergoß, konnte bisher nicht festgestellt werden. Entdeckt wurde der Schaden am Mittwochvormittag durch Waldarbeiter.

Nachdem Bedienstete der Naumburger Stadtverwaltung und Mitglieder der örtlichen Feuerwehr erkannten, daß sie der Ölflut nicht gewachsen waren, wurde die Kasseler Berufsfeuerwehr alarmiert, die unverzüglich mit einem Ölrüstwagen und einem Kommandofahrzeug ausrückte. Darüber hinaus gab es Alarm für die Naumburger freiwillige Feuerwehr.

Durch die extrem geringe Wassermenge sammelte sich das Öl in den Kolken des Grabens und gelangte so nicht in den Krebsbach, der in die Elbe mündet. In diesem rasch fließenden Bach wäre es für die Feuerwehrmänner schwierig geworden, das Öl aufzufangen.

Die Feuerwehrmänner aus Kassel und ihre freiwilligen Naumburger Kollegen leisteten „ganze Arbeit“. Nicht nur, daß das Öl‑Wasser‑Gemisch restlos aus dem Graben gepumpt und später von einem Spezialunternehmen abtransportiert wurde, vielmehr wurde auch das gesamte Bachbett gründlichst gesäubert. Am Mittwochnachmittag informierte sich auch das Wasserwirtschaftsamt über das Ausmaß des Ölschadens.

Bericht in HNA vom 26. Otober 1978 ( HNA )