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Explosion im Wohnhaus Platte

 

GASFLASCHE AUSGEWECHSELT:

Explosion in Wohnhaus Rentner leicht verletzt

Fünfköpfige Familie zog in andere Wohnung um

Mit rußgeschwärztem Gesicht, Hautabschürfungen und Prellungen befreite sich am Freitagmorgen der 64jährige Rentner Adam Platte aus den Trümmern seines Einfamilienhauses, das wenige Sekunden vorher durch eine Gasexplosion im Naumburger Stadtteil Elbenberg fast völlig zerstört worden war. Nach den ersten Ermittlungen der Polizei wollte der Rentner eine Gasflasche auswechseln, von der er annahm, daß sie leer war. Beim Abschrauben des Gewindes strömte jedoch noch Gas aus. Das dadurch entstandene Gas-Sauerstoffgemisch entzündete sich explosionsartig durch den in der Küche stehenden Kohleherd.

1975 03 08 Explosion im Wohnhaus Platte BildDie Druckwelle war so stark, daß nicht nur das Dach des Fachwerkhauses angehoben wurde und dann zusammenfiel, sondern vielmehr der gesamte Küchenanbau und die darüber liegende Wurstkammer zertrümmert wurden. Der Rentner, der sich zum Zeitpunkt der Explosion allein im Hause befand, konnte sich aus dem Gewirr der zerstörten Kücheneinrichtung und der Balken retten. Er wurde in die Wolfhager Hessenklinik gebracht. Die vorsorglich alarmierte Feuerwehr des Stadtteiles Elbenberg brauchte nicht mehr eingesetzt zu werden, da durch die Explosion kein Brand entstand und das Feuer aus dem ebenfalls zerstörten Küchenherd sich nicht ausbreitete.

Zeugin der Explosion war die Hausfrau Frieda Strozda, die zufällig an dem Haus vorbeiging, als das Gebäude zertrümmert wurde. Noch unter dem Schock des Geschehens stehend, schilderte sie der Polizei ihr Erlebnis: „Es gab einen furchtbaren Knall, das Dach hob sich, Balken zerbarsten - und dann war unheimliche Stille”. Auch die Hausfrau war zu diesem Zeitpunkt auf das äußerste gefährdet. Ihr Glück war es, daß sich der Küchenanbau im hinteren Teil des Hauses befand und auch das Dach nicht zur Straße hin zusammenfiel, sondern wie die übrigen Trümmer zum Garten hin.

Sofort nach Bekannt werden der Explosion bemühten sich Naumburgs Bürgermeister Ludwig Noe und der frühere Bürgermeister von Elbenberg, Karl Eubel, um eine neue Unterkunft für die betroffene fünfköpfige Familie, die das zerstörte Haus bewohnt hatte. Sie konnte noch am gleichen Tag in eine Wohnung der Rentnerei einziehen. Auch für die Zukunft soll, so betonte Bürgermeister Noe, alles unternommen werden, um der schwergeprüften Familie zu helfen.

Bedienstete der Bauaufsicht des Landratsamtes, die ebenfalls am Freitagmorgen die Unglücksstelle besichtigten, ließen das Gebäude sperren. Nach ersten Informationen soll das Haus auch nicht mehr instandgesetzt, sondern in Kürze abgerissen werden.

gefunden in HNA vom 08.März 1975 ( HNA )


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Sonntag, 28. April 2024

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